Können Blühpatenschaften einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten? Wir sind keine Wissenschaftler, allerdings konnten wir dieses Jahr eine Vielzahl von Schmetterlingen in und um die Blühwiese beobachten. Teilweise auch bedrohte Arten. Einige davon möchten wir euch hier vorstellen.
Gemeiner Gelbling
Ein wunderschöner Schmetterling, den wir in diesem Jahr zum ersten Mal beobachten konnten.
Merkmale: Die Männchen dieses Falters sind hellgelb, die Weibchen weißlich gefärbt. Beide besitzen neben einem schwarzen Flecken einen gerandeten Doppelfleck auf der Hinterflügel-Unterseite.
Flugzeit: Mitte Mai bis Ende Oktober
Nahrung: Luzerne, verschiedene Klee-Arten und Natternkopf, gern auch Korbblütler.
Schutzmaßnahmen: Erhalt von naturnahen blütenreiche Wiesen ohne den Einsatz von Pestiziden.
Schutzstatus: Besonders geschützt nach Bundesnaturschutgesetz (BNatSchG)
Tagpfauenauge
Der Schmetterling, der uns schon als Kinder besonders aufgefallen ist. Das Tagpfauenauge ist einer der bekanntesten und häufigsten heimischen Schmetterlinge.
Merkmale: Dank ihrer typischen Flügeloberseiten mit vier bunten Augen auf braunrotem Grund kann man das Tagpfauenauge kaum verwechseln. Die großen Augen sollen Fressfeinde abschrecken, umgekehrt dient die graubraune Flügelunterseite im zusammengeklappten Zustand der Tarnung.
Flugzeit: Mitte Mai bis Ende Oktober
Nahrung: Die Raupen ernähren sich nahezu ausschließlich von Brennnesseln. Die erwachsenen Falter sind unspezialisiert. Nektar wird an zahlreichen Pflanzen gesammelt, bevorzugt an Disteln, Klee und Luzerne.
Schutzmaßnahmen: Bereiche mit Brennnesseln stehen lassen, da sie für die Raupen die wichtigste Futterpflanze ist.
Bläuling
Diesen kleinen hübschen Schmetterling konnten wir in den letzten beiden Jahren vermehrt beobachten. Generell sind die Bläulinge in Deutschland noch fast überall vertreten, wirklich häufig sind sie aber nirgends mehr.
Merkmale: Es handelt sich bei den Bläulingen meist um kleine bis maximal mittelgroße Schmetterlinge. Weil viele Arten auf der Oberseite blaue Flügel haben, wurde die Familie entsprechend benannt.
Flugzeit: Ab Mitte Mai
Nahrung: Die erwachsenen Falter und Raupen ernähren sich ausschließlich von Schmetterlingsblütlern, insbesondere von Hornklee, Weißem Steinklee, Echtem Steinklee (Gelber Steinklee), Rotklee u Besenginster.
Schutzmaßnahmen: Förderung mehrjähriger Kleegrasfelder als wichtiges Fortpflanzungs- und Überwinterungshabitat.
Schutzstatus: Nahezu alle Arten in Mitteleuropa sind gefährdet und weltweit gehören 30 % der als gefährdet eingestuften Tagfalter den Bläulingen an.
Distelfalter
Der Distelfalter gehört zu den Wanderfaltern und legt jedes Jahr weite Strecken zurück. Seine eigentliche Heimat sind die subtropischen Gebiete Nordafrikas. In manchen Jahren kommt es vor, dass fast keine Falter dieser Art in unseren Breitengraden auftauchen. In anderen Jahren wiederum tritt er in Massen auf. Nördlich der Alpen überleben die Nachkommen der eingewanderten Distelfalter den Winter nur selten.
Merkmale: Die Oberseite der Vorderflügel ist einfarbig organgebraut. Die Spitzen sind auf der Oberseite schwarz mit mehreren unterschiedlich große weiße Flecken.
Flugzeit: Mai bis Oktober
Nahrung: Die Falter findet man oft, wie der Name schon sagt, an Distelblüten, an Rotklee und an Schmetterlingsflieder. Für die Raupen ist die Großen Brennnessel eine der wichtigsten Futterpflanzen.
Schutzmaßnahmen: Bereiche mit Disteln und Brennnesseln stehen lassen und Erhalt von blütenreichen Wiesen.
Schutzstatus: Der Distelfalter ist bisher nicht gefährdet.
Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz zählt zu den schönsten europäischen Tagfaltern. Sein flatternder und segelnder Flug ist besonders eindrucksvoll. Dieses Jahr konnten wir ihn zum ersten Mal auch bei uns beobachten.
Merkmale: Mit einer Flügelspannweite von bis zu 8cm ist der Schwalbenschwanz einer der größten Tagfalter im deutschsprachigen Raum. Er ist gelb und schwarz gemustert mit einer blauen Binde und roten Augenflecken an der hinteren Innenseite der Hinterflügel. An den Hinterflügeln stehen kurze, größtenteils schwarz gefärbte „Schwänzchen“ ab.
Flugzeit: Mai bis September
Nahrung: Die Raupen sind sehr wählerisch und fressen in erster Linie an der Wilden Möhre, an Fenchel, Dill und Pastinake. Die erwachsenen Falter fliegen gerne Löwenzahn, Natternkopf, Schmetterlingsflieder, Rot-Klee oder Distelarten an.
Schutzmaßnahmen: Anbau von Futterpflanzen für die Raupen wie Möhren, Fenchel, Dill und Pastinaken. Verringerung von Umweltgiften in Gärten und Erhalt von blütenreichen Wiesen.
Schutzstatus: Der Schwalbenschwanz gilt als gefährdet und ist in Deutschland eine besonders geschützte Art.
Dü möchtest auch Blühpate werden oder eine Blühpatenschaft verschenken?
Für den Patenschaftszeitraum 2024 suchen wir wieder Unterstützer und Unterstützerinnen für die Fortsetzung und vielleicht auch Ausweitung des Projekts. Denn nur ein langfristig angelegter Lebensraum hilft langfristig unserer Artenvielfalt! Bisher haben wir am Stadtrand von München 19.000 m² landwirtschaftliche Nutzfläche in Blühwiesen umwandeln können. Blühpatenschaft Bayern
Die Blühpatenschaft im Überblick:
- 1 jährige Laufzeit der Patenschaft*
- Du erhältst ein Zertifikat über Deine Blühpatenschaft
- Pro 50m² Blühpatenschaft erhältst Du 1 Glas Blütenhonig (250g) von unseren Bienenvölkern, die neben der Fläche aufgestellt werden
- Wir übernehmen die Vorbereitung der Ackerfläche, das Aussäen der insektenfreundlichen Blütenmischung und die Pflege
- Wir dokumentieren die Blühfläche regelmäßig hier auf der Homepage und auf Instagram
- Du darfst die Fläche jederzeit besuchen
- Wenn Du die Blühpatenschaft verschenken möchtest, stellen wir das Zertifikat gerne mit deinem Wunschnamen und Wunschdatum aus.
*Bitte habt Verständnis dafür, dass es jederzeit durch unbeeinflussbare Faktoren (z.B. Hagel, Wildschäden, Trockenheit, etc.) zu einer schlechteren Entwicklung der Blühfläche kommen kann. Wir geben unser Bestes, für einen solchen Fall gewappnet zu sein und dem entgegenzuwirken. Es wird jedoch keine Haftung übernommen. Ebenso ist eine Erstattung des Patenschaftsbeitrages nicht möglich.
Die Vorteile einer Blühpatenschaft
Warum Blühpatenschaften?
Frische Luft, sauberes Trinkwasser und der Abbau unserer Abfallstoffe. Das sind alles lebensnotwendige Dinge, die wir nur zu gerne als selbstverständlich wahrnehmen. Doch sie sind alle Teil eines gesunden Ökosystems. Ohne unsere Insekten und Bienen kann es dieses jedoch nicht geben.
Insekten stehen ganz am Anfang: beim Artenschutz und in der Nahrungskette.
Insekten stehen weit am Beginn der Nahrungskette. Fast alle der bei uns heimischen Wild- und Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Damit leisten sie nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag zur Vermehrung dieser Pflanzen, sondern sind auch essentiell für unsere Ernährung. Schätzungen zufolge würde ein Totalverlust an Bestäubern dazu führen, dass Ernteeinbrüche um bis zu 90 Prozent zu befürchten wären (siehe NABU).
Aber auch andere Tiere sind auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen.
So finden beispielsweise viele insektenfressende Vogelarten nicht mehr ausreichend Insekten, um ihre Jungvögel zu versorgen. Laut NABU sind alleine in Deutschland binnen zwölf Jahren 12,7 Millionen Brutpaare verloren gegangen.
Mit den Blühpatenschaften wollen wir einen kleinen Beitrag leisten, um diesem Trend entgegenzuwirken!
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